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Anaal Nathrakh: A New Kind of Horror (Review)

Artist:

Anaal Nathrakh

Anaal Nathrakh: A New Kind of Horror
Album:

A New Kind of Horror

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Extreme Metal

Label: Metal Blade
Spieldauer: 33:00
Erschienen: 28.09.2018
Website: [Link]

ANAAL NATHRAKH feiern in Bälde 20-jähriges Bestehen. Anstatt sich aber mit Re-Releases oder dergleichen abzugeben, veröffentlichen die Briten lieber ein neues Album, ihr – noch ein Jubiläum – zehntes. Der Titel „A New Kind of Horror“ klingt fast nach Neuerfindung, im Beipackzettel ist die Rede vom „,catchiest‘ release to date“.

Was es stattdessen nach dem einleitenden „The Road To...“ mit der Single „Obscene as Cancer“ gibt, ist weder eine Neuerfindung, noch eingängiger als, was man bisher von dem Duo gewohnt ist. Dafür gibt es eine auch für ANAAL-Verhältnisse interessante und selbstverständlich nervenaufreibende Soundkulisse, in der manchmal so etwas wie Horrorfilm-Geigen auftauchen. Und pünktlich wie die Uhr kommt schließlich auch die dramatische Klargesangshook.
Während ein solcher Einstieg die Hoffnung nährt, ANAAL NATHRAKH würden da weitermachen, wo der über weite Strecken starke Vorgänger „The Whole of the Law“ aufgehört hat, ist ein Song wie „The Reek of Fear“ ganz offenbar nichts weiter als ein schales Überbleibsel von eben jenem Album und somit: enttäuschend.

Und damit leider nicht allein. Zwar ist lediglich das platte „Mother of Satan“ ähnlich einfalls- und ereignislos, jedoch liefert die Band über weite Teile des im Vergleich zum Vorgänger sehr kurzen Albums lediglich Dienst nach Vorschrift ab: So sick wie in den frühen Tagen will man offensichtlich nicht mehr klingen, doch auch zerstörerische Hymnen wollen auf „A New Kind of Horror“ nicht so recht gelingen: Weder geraten die Krachattacken trotz fettem Klang zu einem Gemüt-zerrüttenden Vergnügen, sondern marschieren, prasseln mehrheitlich von einem Ohr zum andern und hinterlassen hauptsächlich Müdigkeit. Noch bekommt man stürmische Melodien, sei es durch Gesang oder Gitarre in der Dichte geboten, die das Album dringend bräuchte.

Aber es gibt doch Momente des Aufhorchens: „Forward!“ zum Beispiel. Dass dieser Song heraussticht, mag zum einen erheblichen Teil der Tatsache geschuldet sein, dass der Beat an strategischen Stellen durch Maschinengewehr-Rattern gestellt wird, doch nicht nur: Anstatt nach dem Standardbauplan vorzugehen, wird hier praktisch völlig auf Melodie verzichtet, was dem Song eine ordentliche Wucht eingibt.
„Vi Coactus“ überzeugt im Gegenzug genau durch die Passagen, in denen es triumphale Melodien setzt. Es mag auch daran liegen, dass diese hier von der Gitarre stammen, während Sänger V.I.T.R.I.O.L munter weitergeifert – hier verlieren ANAAL NATHRAKH nicht an Geschwindigkeit und Schärfe, wenn sie sich aus der schwarzen Suppe der mechanischen Raserei erheben. Mehr davon!

FAZIT: ...gibt es leider nur bedingt. So stellt „A New Kind of Horror“ insgesamt nicht wirklich zufrieden. Zu viel Dienst nach Vorschrift, zu wenig Markantes, unangenehm viel Plattes, Einfallsloses. Der Band fehlende Weiterentwicklung vorzuwerfen, ist eine mit jedem neuen Album wiederbelebte Tradition, in diesem Fall ist es jedoch selbst zweifelhaft, ob man die Phrase „Fans werden es mögen“ ohne Weiteres anfügen kann.

Tobias Jehle (Info) (Review 4380x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • The Road To...
  • Obscene as Cancer
  • The Reek of Fear
  • Forward!
  • New Bethlehem/Mass Death Futures
  • The Apocalypse Is About You!
  • Vi Coactus
  • Mother of Satan
  • The Horrid Strife
  • Are We Fit for Glory Yet? (The War to End Nothing)

Besetzung:

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